Walther Appelt (Jahrgang 1966) ist Industriefotograf und besitzt viele Talente. Er ist in Sachen Tracht in ganz Franken unterwegs, sammelt historische
Trachten und beschäftigt sich mit den traditionellen, textilen Techniken, etwa der Herstellung von Posamentenknöpfen und dem Besticken von Miedern und
Westen.
Zur Hochzeit fertigte er seiner Frau sogar eine Brautkrone. Vor einigen Jahren begann Walther Appelt, Menschen in ihrer Tracht zu fotografieren und schuf damit den
Fundus für diese Ausstellung. Auf seinen Fotos verzichtet er auf ländliche Idylle. Die abgebildeten Menschen sehen den Betrachtenden frontal an, weder Requisiten noch
Posen lenken ab.
Aber wie kommt ein Industriefotograf zum Thema Tracht? Walther Appeltist auf der ganzen Welt unterwegs , hatte ein einschneidendes Erlebnis: Als ihn im Urlaub
sangesfreudige Iren baten, ein deutsches Volkslied vorzutragen, scheiterte er kläglich und stellte sich nachher grundsätzliche Fragen zu seiner Heimat. Gibt es noch eine regionale Kultur jenseits
von Schlager und Kommerz? Worin unterscheidet sich Franken von anderen Gegenden in Deutschland?
So entdeckte er die Traditionen des Forchheimer Landes. In der Tracht fand er seine Wurzeln, sie ist für ihn ein Stoff gewordener Schatz seiner Heimat.
Seit 2016 leitet Walther Appelt den Arbeitskreis Männertracht des Fränkischen Schweiz-Vereins und entwickelt zeitgemäße Trachten.
Walther Appelt lebt mit seiner Familie in Marloffstein.
Vom 25.März bis 31.Oktober ist die Ausstellung Oberfranken beTRACHTet im
Bauernmuseum Bamberger Land zu sehen.